Sehr geehrte Jägerinnen und Jäger, 

am vergangenen Wochenende ist in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Emsbüren die ASP festgestellt worden. Um diesen Betrieb wurde eine Schutzzone mit einem Radius von ca. 3 km und eine Überwachungszone mit einem Radius von ca. 10 km eingerichtet. Die genauen Grenzziehungen können auf der Homepage des Landkreises Emsland eingesehen werden. In diesem Gebiet gelten für die schweinehaltenden Betriebe strenge Beschränkungen. 

Es ist nun sehr wichtig, eine Untersuchung der Wildschweinpopulation durchzuführen, um entweder eine mögliche Verbreitung schnell zu finden oder um sicherstellen und darstellen zu können, dass die Wildschweinpopulation nicht betroffen ist, damit die Restriktionszonen auch im Sinne unserer Schweinehalter so bald wie möglich wieder aufgehoben werden können.

 Für diese Untersuchung ist eine verstärkte, aktive Bejagung durch Ansitz notwendig. Es werden keine Drück- oder Beunruhigungsjagden durchgeführt!

Alle erlegten Wildschweine sind durch die Jäger auf ASP zu beproben, nach Möglichkeit mittels Blutproben. Die Probenmaterialien und Untersuchungsanträge werden von mir an die Hegeringleiter ausgegeben und von dort an die Reviere verteilt bzw. können dort abgeholt werden. 

Die entnommenen Proben können bei der Trichinenprobenentnahme durch den Fleischbeschauer Hermann Boyer (Tel. 0173 984 8069) mitgenommen werden oder werden von Herrn Boyer abgeholt. Diese Regelung gilt für Reviere innerhalb des 10 km-Radius. Beide Proben werden anschließend untersucht. Es kann durch vermehrte Probenuntersuchungen zu zeitlichen Verzögerungen von bis zu 2-3 Tagen kommen. Das Wild ist zwischenzeitlich gekühlt aufzubewahren. Das Zerwirken darf erst nach erfolgter Freigabe erfolgen! 

Wichtig ist, die genaue Position des erlegten Tieres bzw. den Anschuss zu dokumentieren (GPS-Daten). Für die Dokumentation benötigen wir GPS-Daten. Bei Problemen bitte melden oder beim Hegeringleiter nachfragen. Fehlende GPS-Daten werden dann am Anschuss nach erfasst. 

Weitere allgemeine Informationen zur Beprobung sind unter folgendem Link hinterlegt:

https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/download/89874/Infoblatt_zur_Beprobung_von_Wildschweinen_zur_Frueherkennung_von_Schweinepest_Faltblatt_Stand_02_2020_nicht_barrierefrei_.pdf

Auf die Einhaltung der Biosicherheit ist stets zu achten. Das Wild sollte nicht im Revier, sondern in einer ordnungsgemäßen Wildkammer ausgeweidet und der Schweiß/Blut nebst sonstigem Aufbruch und Schwarte etc. auslaufsicher in einer z. B. Wanne aufgefangen werden.

Das Wildbret darf erst nach erfolgter Freigabe der Proben bzw. einem negativem ASP-Untersuchungsergebnis  (kann max. 2-3 Tage dauern) unter Beachtung der Lebensmittelhygiene zerwirkt und verarbeitet werden.

Der Aufbruch darf nicht im Revier verbleiben sondern ist ordnungsgemäß zu entsorgen. Hierfür stehen beim Bauhof Emsbüren Tonnen mit der Aufschrift „Kat. 2  Wildschweinaufbruch“ zur Verfügung, die dafür zu verwenden sind. Der Zutritt zum Bauhof (Adresse: Auf der Haar 3) der Gemeinde Emsbüren erfolgt wochentags in den Zeiten von 08.00 Uhr bis 10.00 Uhr.  Weitere Informationen dazu kann ich bei Bedarf geben.

Kurzfristig wird ab Samstag eine weitere "Kadavertonne" außerhalb des 10 km-Radius aufgestellt und kann für Aufbrüche etc. genutzt werden. Diese Tonne wird auf der Zentraldeponie Venneberg in den üblichen Öffnungszeiten zu nutzen sein.  Weitere Tonnen werden auf den Zentraldeponien in Wesuwe und Dörpen aufgestellt.

Zusammenfassung:

Alle Wildabfälle und Aufbrüche etc. innerhalb des 10 km Radius sind in Emsbüren auf dem Bauhof zu entsorgen. Der Aufbruch von Wildschweinen außerhalb der 10 km Zone ist während der Öffnungzeiten auf den Zentraldeponien des Landkreises Emsland zu entsorgen.

Außerhalb des 10 km-Radius können die Blutproben und die Trichinenproben beim Schlachthof Uhlen in Lengerich in der Zeit von 12-13 Uhr im Altbau abgegeben werden. Ebenso stehen die Kreisverwaltungen in Lingen, Meppen und Aschendorf etc. für die Annahme der Proben zur Verfügung. 

Weitere Informationen zur Falltiersuche und einem Drohneneinsatz folgen kurzfristig. 

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. 

Mit freundlichen Grüßen

Heiner Hüsing

-Kreisjägermeister LK EL-

Telefon 0151 1155 2067